Bitte niemals hinter dem Auspuff stehen.

Unser zweiunddreißig Jahre altes Wohnmobil hustet und röhrt wie ein alter Drache nach dem Winterschlaf. Aber ich liebe dieses Biest. In dem Moment, in dem ich mich hinter das Lenkrad setze, beginnt der Urlaub. Hoch über der Straße, gemütlich schaukelnd durch die Gassen – da wird die Welt langsamer. Und wenn die klapprige Tür hinter mir ins Schloss fällt? Dann ist Frieden.
Es ist, als würde ich in eine kleine Tasche aus Freiheit schlüpfen.

Früher habe ich dieses Gefühl auch im Schrebergarten gespürt, mit den Kindern. Wenn sich das Gartentor schloss, blieb die Welt draußen. Keine vollen Spielplätze, keine Autos, keine Eile. Nur Vogelgezwitscher, klebrige Kinderhände und ein Sommer, der sich endlos anfühlte.

Heute aber fehlt vielen genau das: diese „mentalen Gartentore“. Diese kleinen Ausgänge aus der permanenten Reizflut – geopolitisch, emotional, digital, sozial. Alles hängt mit allem zusammen, alles will gleichzeitig gefühlt, bedacht, eingeordnet werden. Man verliert die Fähigkeit, das eigene Tun einfach nur zu tun. Ohne Metaebene, ohne ständige Relativierung.

Ich nenne das Hyperkontext.

Ein Zustand mentaler Überforderung, in dem der innere Kompass rotiert. In dem Sorge das Steuer übernimmt. Und das Leben sich wie ein einziges Management von Konsequenzen anfühlt. Der Mut verloren geht.

Im ATELIER DE COURAGE arbeite ich mit Menschen, die spüren, dass sie in einem ähnlichen Zustand sind – und die einen neuen Umgang damit suchen. Einen mutigeren. Einen, der aus Klarheit, innerer Ausrichtung und einem stabilen Selbstgefühl entsteht. Wir gestalten gemeinsam einen inneren Kompass, der wieder Orientierung gibt. Und mit dieser Klarheit kommt Leichtigkeit zurück – und mit ihr: Selbstbestimmtheit und Mut.

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Neulich an der Ampel.

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Oma, Mutter, Kind und Kegel